Der Herbst – Großes Vorbild für deine mentale Gesundheit – und wie du das für dich nutzen kannst!

Die Natur im Herbst.

Unendliche Weiten.

Tiefstehende Sonne.

Blätter, die von den Bäumen herunter tanzen und den ganzen Wald in strahlende Farben tauchen.

Tiere, die nur das eine im Kopf haben: Zunehmen.

Zugvögel schnappen sich das interne Google Maps, versammeln sich und fliegen davon.

Alle in der Natur konzentrieren ihre Energie da, wo sie sie für die bevorstehende Jahreszeit brauchen und passen sich der Veränderung, die auf sie zu kommt, an.

Völlig von allein, ohne jammern – sie geben sich der Veränderung völlig selbstverständlich hin.

Für mich ist der Herbst das größte Vorbild, wenn es um Veränderung, Anpassung, Hingabe, Energiemanagement und Loslassen geht. 

Warum?

Veränderung

Viele Dinge passieren und wir können sie nicht verändern. Wir Menschen kämpfen dann gern dagegen an oder verdrängen, was uns nicht passt. Eine Veränderung löst Negative Emotionen in mir aus? Nä, da schau ich lieber weg und lenke mich ab. Negative Emotionen will ich nicht.

Die Sachen verschwinden dadurch nicht, sie rauben uns nur noch mehr Energie und gefährden damit unser Energiemanagement und unsere mentale Gesundheit.

Die Natur geht damit anders um: Sie nimmt die absinkenden Temperaturen, das sich verringernde Licht, das herbstlichere Wetter, einfach als gegeben hin. Sie verändert sich so, dass sie damit gut umgehen kann.

Anpassung

Die Natur passt sich an die neuen Bedingungen an: Die Blätter, die den Bäumen im Frühjahr und Sommer zu mehr Energie, Wachstum und Reife verholfen haben, bieten in kühleren Temperaturen Angriffsfläche zum Austrocknen, also dürfen sie gehen.

Bäume ziehen ihre Energie in den Stamm zurück, um gut für den Winter gerüstet zu sein.

Tiere, die im Sommer aktiv durch die Gegend flitzen, sammeln nun Futter an verschiedensten Stellen und setzen mit völliger Absicht Fett an, um gut durch den Winter und eventuellen Winterschlaf zu kommen. Sie starten jetzt keine intensiven Projekte, planen keinen Nachwuchs. Sie bereiten sich auf eine Ruhephase mit dickem Bäuchlein vor, weil das ihr Überleben sichert.

Zugvögel passen sich ganz besonders an: Indem sie sich quasi nicht anpassen und in wärmere Gebiete fliegen. Auch das ist eine Möglichkeit, sich anzupassen: Woanders hin auszuweichen, wo die Bedingungen anders sind.

Hingabe

Das alles passiert ohne Kampf, ohne Streit, ohne Jammern und ohne, dass jemand Schuld ist. Dafür wird keine Energie verschwendet.

Spannend, oder?

Wenn wir Menschen mit einer derart einschränkenden Veränderung umgehen dürfen, läuft das meist anders ab.

Meist fehlt uns die Hingabe, das Vertrauen ins Leben, der Gedanke: Alles, was geschieht, geschieht für mich. Und das Bewusstsein, dass es in viele Situationen, die wir einfach nicht verändern können, viel mehr Sinn macht, uns hinzugeben, als dagegen anzukämpfen.

Unsere mentale Gesundheit ist leider nicht immer die oberste Priorität, die darunter massiv leidet, wenn wir kämpfen und streiten, recht haben wollen und nicht wahr haben wollen, was eigentlich grade geschieht. Das verbrennt unnötig Energie.

Die Natur macht das ganz anders.

Oder hast du schon mal einen Baum gesehen, der sich mit einem Eichhörnchen unterhält, wie blöd diese neue Jahreszeit jetzt ist?!

Energiemanagement

Eigentlich ist ja alles ganz einfach: Was Energie bringt wird gestärkt, was Energie kostet wird geschwächt. Passt die Bilanz im Energiemanagement, haben wir immer etwas Puffer und können wir uns gut auf neue Gegebenheiten anpassen.

Die Natur im Herbst macht es exakt so: Gestern noch die immens wichtigen Blätter des Baumes werden morgen sanft abgestoßen, weil es im Winter etwas anderes braucht.

Wie kannst du davon lernen?

Schau dich mal in deinem Leben um. Auch du befindest dich grade im Herbst.

Wir sind zyklische Wesen, schon alleine deswegen, dass wir uns im Laufe eines Jahres immer anderen Bedingungen anpassen dürfen. Und wenn du dich dem weiblichen zugehörig fühlst, ja mei, dann ist der Begriff Zyklus für dich nichts Neues 😉

Du darfst also, genau wie die Natur, neu bewerten und schauen, was sich den neuen Bedingungen anpassen darf:

Was in deinem Leben hat dir gestern noch Energie geliefert und wird es morgen nicht mehr tun? Was hat sich verändert, wo möchtest du nachjustieren und dein Energiemanagement optimieren? Wo ist es Zeit, die Energie in deinen Kern zu ziehen und sie aus Bereichen zu entfernen, wo sie dir in der nächsten Zeit nichts bringen | dich sogar in Gefahr bringen könnten? Wo ist es Zeit, sich etwas Speck anzufuttern, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen? Wo ist dein Raum für die Ruhe, die im Winter herrscht?

Loslassen

Dann der in der Natur schönste und für uns Menschen intensivste Schritt:

Was tut dir nicht mehr gut und darf gehen? Was möchtest du loslassen? Welches Thema darf wie ein goldenes, wunderschönes Blatt im Herbst, bedankt und gewertschätzt werden, um mit einer sanften Verabschiedung losgelassen zu werden und zum Waldboden zu tanzen?

Dein Loslassen hat übrigens zwei Seiten: Um im Bild des Herbstes zu bleiben, sorgt dein Blatt, dein Thema, auf dem fruchtbaren Waldboden für Nahrung für den Wald, dessen Tiere oder als Schutz für den Winterschlaf.

Andere können mit deinem Blatt noch einiges anfangen.

Zurück zu dir: Was auch immer du grade loslassen möchtest: Es wird einiges verändern. Wenn es ein Mensch ist, der energetisch aus deinem System treten soll, wird er freigesetzt. Das mag aus deiner Perspektive schlimm klingen, kann für den Menschen aber auch sehr befreiend sein. Was auch immer es ist: Wenn du denkst, du kannst es nicht loslassen – wirst du recht behalten. Wenn du denkst, dass du es kannst, wirst du ebenso recht behalten. Du entscheidest!

Loslassen ist also nicht nur eine gute Sache für dich, weil sie deine Energie schützt und deine mentale Gesundheit stärkt: Es ist auch für alle anderen gut, weil du etwas freisetzt und etwas veränderst, was für andere gut ist. Auch, wenn du das jetzt nicht so siehst, weil dein Thema dich belastet: Für andere ist es das nahrhafte Laubblatt, was sie gut durch den Winter bringt und was sie brauchen, um uns im Frühling wieder begrüßen zu können.

Wenn du Lust hast: Gönn dir einen wunderbaren Herbstspaziergang im Wald und schaue dir alles in Ruhe an.

Bewundere die Blätter und das Licht, rieche den besonderen Geruch, sammle ein besonderes Laubblatt als Erinnerung, wenn du magst. Das macht sich super irgendwo bei dir daheim. Lausche den Vögeln, dem rascheln der Erdbewohner, der Stille im Wald. Genieße mit allen Sinnen!

Nimm dabei den Gedanken mit: Wenn ich ein Baum in der Natur wäre, was wären die Blätter, die ich los lassen wollen würde? Wo würde ich die Energie, die ich in meinen Stamm ziehe, abziehen? Worauf freue ich mich, wenn ich an die kalte Jahreszeit, die Dunkelheit, die Ruhe, denke? Was wollte ich schon immer für meine Energie und meine mentale Gesundheit tun?

Ich wünsche dir einen tollen Herbstspaziergang, du Wunder!