Probleme einfach GEHEN lassen: Warum schwere Dinge in Bewegung leichter werden

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Bewegung im Körper = Bewegung im Kopf?

Du kommst nicht weiter. Egal, wie du das Thema betrachtest: es ist unlösbar. Das geht einfach nicht. Das würde auch niemand anderes schaffen. Aufgeben? Geht auch nicht. Also erstmal raus aus der „Gedankensackgasse“ und BEWEGEN.

Kennst du das? Intuitiv tun wir alle in stressigen „Sackgassensituationen“ genau das Richtige: Wir stehen auf und holen uns einen Kaffee, gehen zum Kopierer, bringen den Müll runter oder checken mal den Kühlschrank auf schmackhafte Inhalte… Wir bewegen uns.

 „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Albert Einstein

Die meisten Probleme begegnen uns in einer starren Körperhaltung, dem Sitzen. Ist der Körper jedoch starr, ist es deine Psyche, dein Denkapparat ebenso – eine Lösung wird erschwert. Bringst du aber deinen Körper in Bewegung, kann auch deine Psyche sich bewegen und neue Wege entdecken.

Also: Raus aus der bequemen Denkweise, du brauchst neue Möglichkeiten. Entdecke LAUFEND neue Ideen und Impulse. Bringe BEWEGUNG in deine Denkweise. Lasse Probleme einfach GEHEN. Komme schneller ans ZIEL.

Bereits vor vielen Jahren wussten die Menschen schon, dass Nachdenken in Bewegung die besseren Ergebnisse bringt. Die Geschichte des Denkens im Gehen ist bereits auf die Philosophie der Antike zurückzuführen. Aristoteles war der erste, der diese Idee publik machte und seine Schüler dazu brachte, während des Philosophierens umherzugehen. In den USA werden sogar Therapien und Beratungen immer häufiger im Gehen durchgeführt. Warum nutzt du es noch nicht?

Was geschieht im Körper bei Bewegung?

Gerät der Körper in Bewegung, werden viele Mechanismen in Kraft gesetzt, die in Summe zum Wohlfühlen und zur Gesundheit beitragen.

Zum einen erhöht sich die Atemfrequenz, was für mehr Sauerstoff im Blut sorgt. Dadurch wird der Kreislauf angeregt, das Reaktionsvermögen gesteigert und die geistige Leistungsfähigkeit erhöht.

Es kommt zu einer erhöhten Ausschüttung von Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Durch die Steigerung der Dopamin- und Neuroadrenalinkonzentration im Körper wird die Wahrnehmung physischer und mentaler Aktivierungsreize gesteigert – Der Mensch wird also deutlich aufmerksamer und reagiert schneller auf Impulse.

Dopamin sorgt darüber hinaus für eine bessere Klarheit im Denken und ist für Belohnung und Motivation zuständig.

Das Serotonin reduziert Angstzustände, erhöht das Selbstvertrauen und wirkt stimmungsaufhellend – man bezeichnet es auch, als das körpereigene Antidepressiva. Durch Bewegung ganz einfach erzeugbar.

Diese drei Botenstoffe, auch Neurotransmitter genannt, spielen uns beim Nachdenken sehr unterstützend in die Karten: Das Serotonin verhindert das Verfallen in die sogenannte „Problemtrance“, die gesteigerte Aufmerksamkeit von Dopamin und Noradrenalin sorgt für eine schnellere Lösungsfokussierung.

Problemtrance Entscheidung CoachingWas ist die „Problemtrance“?

Auch das kennst du. Du grübelst und grübelst und irgendwann, wird plötzlich alles furchtbar in deinem Kopf. Dinge, die vorher noch unbedrohlich wirkten, bekommen plötzlich eine Bedrohlichkeit. Es scheint, als würde die mangelnde Lösbarkeit des einen Problems die Leichtigkeit aller anderen Themen in deinem Kopf in Frage stellen. Frei nach dem Motto: Wenn du das hier nicht hin bekommst, wer sagt dann, dass das andere wirklich nicht schwer wird?!

Einmal in dieser Trance drin brauchst du einen Cut. Raus aus dem Thema, versuche es gar nicht mehr zu lösen. Mach etwas völlig anderes, bis du wieder klar denken kannst. Hält der Zustand an, hole dir Unterstützung.

Wie reagieren Stresshormone auf Bewegung?

In fast jeder Zeitschrift kann man immer wieder lesen: Bewegung reduziert die Stresshormone. Aber warum ist das so? Und warum ist ein gestresster Mensch nicht fähig, Probleme zu lösen?

Es gibt physikalische, physische, informatorische und psychosoziale Stressauslöser, sogenannte Stressoren. Ob und wie viel Stress ein Mensch empfindet, hängt ganz allein von seiner individuellen Bewertung ab. Ein wenig Stress wirkt im Körper aktivierend und führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit, da die drei Botenstoffe, Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol in geringen Mengen aktivierend wirken.

Steigen der Stress und somit auch die Ausschüttung der Stoffe, werden komplexe Denkvorgänge wie Entscheidungsfindungen oder Problemlösungen schwieriger bis unmöglich, kreatives und freies Denken ist abgeschaltet.

Das liegt daran, dass der Bereich des Gehirns, der für diese Aufgaben zuständig ist, der Hippocampus, durch die drei Stresshormone negativ beeinflusst wird. Zum einen beanspruchen sie die Neuronen des Hippocampus, zum anderen versorgen sie diese mit weniger Glukose. Sie lasten sie also aus und geben ihnen zum Dank dafür weniger Energie. Aus diesem Zusammenhang wird schnell klar, dass ein gestresster Mensch im schlimmsten Fall einfach nichts Neues aufnehmen KANN.

Ein weiterer guter Grund dafür, die Lösung eines Problems eines gestressten Menschen in die Bewegung zu bringen.

Was geschieht mit der Psyche in Bewegung?

Passiert da überhaupt was?

Ebenfalls ein bekannter Zusammenhang: Du leidest unter großem Stress, alles ist grade zu viel und dann: kannst du nicht mehr schlafen. Dabei wäre Schlaf doch DIE Lösung, um Kraft zu tanken! Aber, ein gestresster Körper beinhaltet auch eine gestresste Psyche. Diesen Zusammenhang nennt man Embodiment.

Der Begriff Embodiment heißt wörtlich übersetzt „Verkörperung“ und bezeichnet die unmittelbare Verknüpfung zwischen körperlichen und mentalen Vorgängen. Aus dem täglichen Sprachgebrauch ist dieser Begriff schon lange als „Körper-Geist-Seele-Einheit“ bekannt. Neu ist jedoch, dass das Thema seit einigen Jahren im Fokus der Wissenschaften liegt, was alles, was wir bisher schon wussten und intuitiv getan haben, langsam mit Studien belegt.

Warum sind die Erkenntnisse des Embodiment für die Problemlösung in Bewegung unterstützend?

Mittlerweile ist bekannt und bestätigt, dass Gefühle und Körperhaltungen eng miteinander verbunden sind. So weiß man nicht, ob ein Mensch lacht, weil es ihm gut geht, oder ob es ihm gut geht, weil er lacht. Darüber hinaus weiß man, dass ein Mensch, der sich hinstellt, sich stärker fühlt als jemand, der sitzt. Und wenn nun noch Bewegung ins Spiel kommt, und Gehen ist eine komplexe Aufgabe für den Körper, wird das klassische „in sich zusammen sacken“ oder die Schultern tief hängen lassen nur noch sehr schwer möglich. Dazu kommt durch die Bewegung im Körper auch die Gefühlswelt in Bewegung. So wird es leichter, raus aus der Starre, hinein in die Bewegliche, von dir selbst veränderbare Welt zu gelangen.

Wir können anhand des Körpers eines Menschen erkennen, wie es ihm geht. Meistens zumindest. Beim Probleme lösen in Bewegung können wir darüber hinaus noch nutzbar machen, warum der Mensch plötzlich bei gewissen Aussagen oder Gedankengängen stehen bleibst – ganz Unbewusst. Das bedeutet meist, dass mit dem Stehenbleiben eine Wichtigkeit dargestellt wird. Diese Aussage ist jetzt so wichtig, dass sie im Stehen getätigt werden muss – ohne Ablenkung durch die Konzentration auf den Gehprozess.

Natürlich kann es in der freien Natur oder auf einem Spazierweg auch dazu kommen, dass irgendwas sich bewegt, raschelt oder sich auf den Weg gesellt. Spannend zu beobachten ist in solchen Momenten, wie der Mensch reagiert. Ist er sehr tief in seiner eigenen Lösungswelt, kann es passieren, dass er gar nicht auf die äußeren Bewegungen reagiert. Das ist ein gutes Zeichen. Reagiert er sehr schnell und lenkt so stark vom Prozess ab, ist der Mensch noch nicht auf dem richtigen Lösungsweg – er sollte erneut auf die Suche gehen. Viele Dinge sind also im Gehen nutzbar, die es im Sitzen nicht sind.

Körper und Psyche unterstützen sich gegenseitig

Die neusten Ergebnisse aus der Kognitionspsychologie und Hirnforschung geben der Einflussnahme und Wirksamkeit des Körpers sogar eine zentrale Schlüsselrolle bei Anpassungs- und Lernprozessen. Ein Ergebnis, welches in der Entwicklungspsychologie schon lange bekannt ist und genutzt wird. So beinhaltet Begreifen auch körperliches Greifen, mentales Bewegen auch körperliche Bewegung. Danke dieser Ergebnisse werden körperorientierte Interventionen in Kombination mit mentaler Fokussierung heute zunehmend wichtiger – besonders im Rahmen von Gesundheitsförderung und Prävention.

Dazu kommt, dass nach neuestem Verständnis der persönliche Gesundheitszustand und das individuelle Wohlbefinden auch durch erlernte Denk- und Verhaltensmuster geprägt sind, welche jederzeit neu regulierbar sind. Dazu bedarf es achtsamer Bewusstheit, die richtige Deutung der Körpersignale und intuitives Körperwissen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite den Einfluss und die Steuerung der mentalen Prozesse durch die körperliche Bewegung. Beide Seiten zusammen können sich sehr stark positiv auf die Lebenshaltung und die Stimmung auswirken.

Und nun?

Ganz einfach: Bewege dich mehr. Um deine Stresshormone abzubauen, bessere Entscheidungen treffen zu können, oder einfach nur, um die Natur und ihre positiven Kräfte zu genießen.

Die kennst du noch nicht?

Findest du hier in meinem Blog.

anja bewegt.

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